Opernball


Opernball

 

03.04.1995 – 07.05.2020

 

v. Polarpunkt a.d. Orissa v. Unkensee

 

Ich selbst glaube fest daran, in dem Moment, an dem eine Seele die Erde betritt, ist schon der Augenblick vorbestimmt, wann sie wieder gehen muss. Bei dem einen ist die Lebensuhr länger und bei dem anderen ist sie kürzer eingestellt. Manchmal schlägt das Schicksal ganz unvermittelt, ganz grausam zu. Wie sehr man auch versucht dies zu verhindern, so unveränderlich wird es sein. Leben und Tod sind untrennbar miteinander verbunden.

 

 

Wer nicht gelebt hat wird nie sterben und niemand stirbt wenn er nicht gelebt hat.

 

 

Das müssen wir lernen zu verstehen und es akzeptieren. Es ist Gesetz, Weiß und Schwarz, Sonne und Regen, Tag und Nacht – beides ergibt ein Ganzes -  so wie auch Leben und Tod. Man muss es annehmen und damit auch Frieden schließen.

 

Immer wenn ich einen Regenbogen am Himmel sehe, werde ich fest daran glauben dich ein zweites Mal treffen zu dürfen!

 

 

OPERNBALL - eine Persönlichkeit, wie ich sie kein zweites Mal im Leben finden werde, tritt die letzte Reise an. Dein Verlust ist nicht in Worte zu fassen, doch nun bist du für immer von uns gegangen und das für mich viel zu früh. Wer deine Geschichte kannte, weiß wie schwer dein Leben zeitweise verlief. Deine Härte und unermüdlicher Kampfgeist ließen dich wieder aufblühen und schenkten uns noch einige gesunde Fohlen, die dein Erbe weiter tragen werden.

 

 

Er war ein Gentleman und Charmeur zugleich und hatte seine innere Ruhe bei uns gefunden. Er wird für mich immer ein König bleiben, denn hätten Anmut, Charakter, Stolz und ein großes Herz einen Namen dann müsste es einen zweiten OPERNBALL geben. Doch OPERNBALL bleibt einzigartig, geliebt, unvergessen und eine nicht zu schließende Lücke in unseren Herzen!

 

Mach´s gut mein Freund!


Trakehner 
Hengst
*04/1995
Braun
1,62m
v. Polarpunkt a.d. Orissa v. Unkensee 
Fam.: O395 Optimistin (Knecht-Warringholz)
WFFS N/N
Züchter: Dr. Michael Schwantes, Wettenberg
Hengstlinie des Fetysz ox
Körung: 25.10.1997 in Neumünster 
100-Tage-Test 1999 in Redefin:
  Training Prüfung
Charakter 9,00  
Temperament 8,00  
Leistungsbereitschaft 9,00  
Konstitution 9,00  
Rittigkeit 8,00 6,67
Rittigkeitsindex 106,50 11./23
Gesamtindex 111,10 8./23
Leistungsklasse II  
  Training Prüfung
Schritt 8,00 8,67
Trab 7,00 7,67
Galopp 7,00 7,00
Springanlage 8,00  
Parcoursspringen   8,00
Freispringen  8,50  
Gelände-Galopp   6,67
Gelände-Manier   7,00
Springindex 113,89 6./23


Auf der Körung 1997 wurden von 17 gekörten Hengsten sieben mit einer Prämie ausgezeichnet, darunter der braune Hengst aus der Zucht von Dr. Michael Schwantes. Vorbereitet wurde Opernball von dem renommierten Gestüt Hörem in Gilten, wobei er für 75.000 DM an Familie Gablenz aus Rohlstorf  versteigert wurde.

 

 

"Hinsichtlich Typ, Sorte und Aufmachung ein klassischer Vertreter seiner Hengstlinie, bedacht mit allen Gaben eines akkuraten Edelpferdes. Bei mittlerem Rahmen des wohlproportionierten Körpers korrekt im Fundament und auch das Interieur verrät viel Übersicht in jeder Phase. In den Bewegungen immer vornehm in der Selbsthaltung, gerade in der Spur und sofort den Takt findend" – so die Körkommission in ihrer abschließenden Besprechung.

 

 

Er deckte zunächst im eigenen Gestüt Equicon und wechselte in der Saison ins Gestüt Ganschow nach Mecklenburg. Auch seine Hengstleistungsprüfung legte Opernball in Ostdeutschland ab – im Prüfungslot der HLP-Anstalt Redefin bildete er das Schlusslicht des vorderen Drittels.

 

 

Doch hatte der Hengst damit als Dreijähriger sein Pensum noch nicht erfüllt. Schließlich sollte er sich auch im Sport bewähren, und damit fing er früh an. Das Bundeschampionat 1998 war Saisonziel, Opernball wurde auch nominiert und nahm an diesem großen Schaufenster der deutschen Pferdezucht teil – ein großer Erfolg, der wahrlich nur der Spitze aller jungen deutschen Reitpferde zuteil wird.

 

Soweit es der Deckeinsatz zuließ, wurde Opernball auch weiterhin im Sport gezeigt, er hat Erfolge in Dressurpferde-, Dressur-, Springpferde- und Springprüfungen der Klassen A und L in seinem Scheckheft stehen. In Springen der Klasse M/B ist er gestartet, u.a. konnten wir ihn da unter Tobias Strate auf dem Bundesturnier 2005 in Hannover sehen. Seine Lebensgewinnsummer beträgt 340 €.

 

 

Das Fünf-Generationen-Pedigree weist zwei Linienzuchten auf – der Verstärker Schöner Abend steht durch seine Töchter, die herausragende Polaria und Asiette, zweimal in der fünften Ahnenreihe, auf der Mutterseite fällt der Blutanschluß auf den Rittigkeitsvererber Ibikus und die überragenden Vollschwestern Kaprice II und Kassiopeia ins Auge: In dritter Generation steht der Ibikus-Sohn Karneval aus der Kaprice II, in der vierten Generation finden wir mit Kassiber einen weiteren Ibikus-Sohn, diesmal aus der Kassiopeia. Insgesamt 18,75 % Vollblut fließt in den ersten fünf Generationen, ausschließlich überdie Vaterseite, ein: Arognos Mutter Arcticonius xx bringt 12,5 % englisches Vollblut ins Pedigree, über Habichts Vater Burnus AAH kommen 6,25 % angloarabisches Halbblut hinzu. Interessant ist Opernballs mütterliche Outcross-Abstammung auf der Basis der kleinen, aber leistungsstarken Familie der Optimistin aus ostpreußischer Privatzucht.

 

 

Abstammung väterlicherseits:

 

Opernballs Vater Polarpunkt - der Prämienhengst der Körung 1993 startete seine Beschälerkarriere auf der Hengststation Poll in Hörem und setzte sie im bayerischen Traditions-Gestüt Nannhofen fort; im Zuge der Auflösung des Gestüts nach dem Tod der Inhaberin Dr. Gertrud Freifrau von Lotzbeck fand er ein neues Zuhause im bayerischen Jetzendorf. Der Elitehengst-Anwärter kann auf eine sehr gute Hengstleistungsprüfung verweisen sowie auf eine ganze Reihe im Dressursport in Klasse M und S erfolgreiche Nachkommen. Herausragend unter seiner Nachkommenschaft sind der Hannoveraner Peach Pit, der auch für die Hannoveraner Zucht gekört ist, und der gekörte Trakehner Showtime aus der Schöner Tag von Tenor mit zahlreichen Erfolgen in der schweren Klasse. Weltweit wurden neun Söhne gekört, darunter auch der Siegerhengst Elfengeist aus der Elfenflocke von Guter Stern. Als Sohn des Elitehengstes Arogno aus einer Tochter des Leistungsträgers Habicht auf der Basis der altbewährten Polarfahrt-Familie des Hauptgestüts Trakehnen führt Polarpunkt wertvollstes Blut.

 

 

 

Abstammung mütterlicherseits:

 

Opernball ist ein Sohn der Orissa, einer 1988 geborenen Braunen mit den Maßen 1.69 m Stock und 19.5 cm Röhrbeinumfang und der Bewertung 7,6,7,7,7. Die leistungsgeprüfte Stute aus der Zucht von Peter Messinesis in Mörfelden bei Frankfurt wechselte in den Züchterstall von Dr. Michael Schwantes nach Wettenberg in Niedersachsen, wo sie Mutter des Opernball und der Noiret AA-Tochter Ophelia XII wurde, und später zu Silke Keitel nach Clingen in Thüringen, wo sie die qualitätvolle Oxford-Tochter Oxana K brachte, die 2007 eine mit der Endnote 7,74 bewertete Stutenleistungsprüfung ablegte, bei der sie durch guten Nerv, Übersicht und gute Manier im Freispringen sowie gute Bewegungen überzeugte; Oxana ist inzwischen in Dressurprüfungen der Klasse L erfolgreich. Die Mutter gehörte einer ganz schmalen ostpreußischen Stutenfamilie an und hatte ihre Reittauglichkeit mit einer Stutenleistungsprüfung unter Beweis gestellt.

 

 

Orissas Vater war Unkensee, der selbst im Dressurviereck bis zur Klasse M erfolgreich war; seine Söhne Amselruf, Hierro, Poseidon und der gekörten Fabricio, der von Karin Schweiger bereits für diese Datenbank beschrieben wurde, waren in der schweren Klasse erfolgreich, der in der Schweiz auf hannoverscher Basis gezogene Ussaro CH war bis 2008 in Grand Prix-Prüfungen international hochplatziert. Unter den 39 eingetragenen Unkensee-Töchtern sind neben der Hengstmutter Orissa auch Herbsttochter als Mutter des S-Dressurpferdes Highlight und Güldene II als Mutter der bis M-Springen platzierten Gina und ihrer im schweren Dressursport erfolgreichen Vollschwester Genoveva besonders zu erwähnen. Die Unkensee-Tochter Osterglück II aus der Osternacht von Grandezzo-Gunnar, die aus einem anderen Zweig der Optimistin-Familie stammt, war Eintragungssiegerin in Hessen 1991 und wurde im selben Jahr in Neumünster zur Jahressiegerstute proklamiert. Die doppelt prämiierte Per Du war im Viereck bis M erfolgreich und konnte auch auf Schauen glänzen - 2001 war sie Klassensiegerin der bayerischen Landesschau, vor wenigen Wochen wurde sie in der Ehrenklasse der bayerischen Landesschau 2009 gezeigt und stellte mit der zweijährigen Pretty Woman und ihrer vierjährigen Vollschwester Passion V zwei Klassensiegerinnen; Passion trug außerdem den Titel der 2. Reservesiegerin der Schau davon. Tags zuvor sicherte sich Passion mit Platz 3 in ihrer Stutenleistungsprüfung die Verbandsprämie. Pommery von Hibiskus aus der Per Du vertrat seine Rasse bei den Reitpferde-Bundeschampionaten 2008 und ist mittlerweile in L-Dressurpferdeprüfungen platziert.